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Die Band 'Fiddler's Green' machte ordentlich Stimmung auf dem 1. Witten Folkfestival

Fast wie damals ...

Westline. So muss es in den Siebziger gewesen sein, als Wittens Folkszene um Hildegard Doebner erblühte: Feiernde Fans, leidenschaftliche Musiker, ein Hauch holländischer Kräuterzigaretten in der Luft. Genau das bot am Wochenende das Wittener Folk-Festival.

Schon dabei war damals Liedermacher Stefan Stoppok - dessen Auftritt am Freitag Höhepunkt der Bardentreffens im Bahnhofsquartier war.

Mit Erinnerungen an Hildegard Doebener und die Parties in der Steinstraße unterhielt der 50 Lenze zählende Barde seine Zuhörer, bevor er mit seinem selbstironischen "Zwischen Twentours und Seniorenpass" in seinen Soloauftritt einstieg. Mit einer bunten Auswahl aus seinem Schaffen, exquisiter Gitarrenarbeit und seinem typisch nölenden Gesang fesselte Stoppok die Zuhörer. Dem Anlass angemessen, beschränkte er sich aber nicht auf seine bekanntesten Titel wie "Aus dem Beton" oder "Wetterprohet". Er kramte in seiner musikalischen Vergangenheit und holte etwa Bernie Conrads "Dein Land ist das Rheinland" heraus. Die langjährigen Weggefährten hatten sich in Witten kennen gelernt. Selbst seinen ersten Song "Gelbes Pferd und grüner Bär" gab Stoppok zum Besten. "Die Nummer habe ich 1977 bei einem Festival hier gesungen. Das Publikum war total abgenervt", erzählte er. Davon konnte diesmal keine Rede sein. Das Auditorium feierte das Lied trotz eines Texthängers.

Aufgewärmt hatten sich die Fans aus dem ganzen Revier vorher mit Auftritten von "Le Clou"und einem solistischen Kurz-Spiel von Akkordeon-Virtuosin Lydie Auvray - (2. Foto). Auch sie erinnerte mit Titeln wie "Hier hasse, Hilde" an die im Jahr 2000 verstorbene Doebner.

Am Samstag gab es dann Musik der neusten Folk-Generation. Unter anderem "Fiddlers Green" ernteten Beifall.

In der Bewertung waren sich am Freitagabend die Besuchergenerationen einig: "Super, macht einfach Spaß, auch wenn ich die alten Geschichten über Hildegard nur von meinem Vater kenne", meinte die 17-jährige Besucherin Laura Weigend. Fan Wolfgang Sänge war dagegen noch selbst dabei: "Es war einfach schön. Aber das ist es heute auch. Es gibt nix schlimmeres, als nur Weißt Du noch, früher zu sagen...".

07.08.2006, Quelle: www.westline.de

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