Der Verein: Witten Folk e.V., 62 Mitglieder Ein Mitglied: Jan Dämpfer, Schriftführer Zweck des Vereins: Die Förderung von Kunst und Kultur, vornehmlich der internationalen Folkmusik, auch nationaler Liedermacher, in ihren vielfältigen Formen, unter anderem durch regelmäßige Konzertveranstaltungen, die auch jungen Nachwuchsmusikern eine Chance bieten. Warum bin ich im Verein: Als Schallplattenliebhaber und Folkfan fühle ich mich in dieser Gemeinschaft gut aufgehoben. Die Folkmusik mit ihren traditionellen Wurzeln, für deren Melodien und Texte immer wieder neue Arrangements in vielen Ländern (schwerpunktmäßig in Irland und den USA) gestaltet werden, strahlen eine besondere Faszination aus. Daher ist es mir ein Anliegen, den Verein bei seinen Aktivitäten wie der Organisation der Konzerte „Folk am Montag“, (immer am dritten Montag des Monats im Maschinchen Buntes), „Folk am Fluss“ am Schleusewärterhaus oder das zweijährliche „Witten-Folk-Festival“ (dieses Jahr am Freitag/Samstag, 13./14. September, im Burghof von Haus Witten) zu unterstützen. Mein schönstes Vereinserlebnis: Immer wieder ein besonderes Erlebnis ist für mich der Mitgliederabend im Dezember, ein fröhliches Beisammensein in familiärer Atmosphäre, bei dem jedes Mitglied sich auch selbst „musikalisch entfalten“ kann und zu dem ich auch gern mit den Klängen meiner Gitarre beitrage. Kontakt: 0175-6958742
WAZ. Atmosphäre pur verspricht schon der Innenhof des historischen Gemäuers von Haus Witten. Wenn dann dort unter anderem Akkustik-Gitarren oder Geigen erklingen, ist die Stimmung wohl perfekt: So, wie beim 5. Witten-Folk-Festival, das am 13. und 14. September an seine bisherige Erfolgsgeschichte anknüpfen möchte.
Rund 300 Besucher kamen zur vorigen Ausgabe, erinnert sich Lilo Dannert, Vorsitzende von „Wittenfolk“. Und auch zum diesjährigen Festival hat der Verein wieder Musiker der Extraklasse eingeladen, wobei sich regional bekannte Bands mit Musikern aus unterschiedlichen Ländern abwechseln.
Am Freitag, 13. September, startet das Festival um 18 Uhr mit „QuiXote“, einer Coverband mit Rockmusik der 60er und 70 Jahre. Anschließend entern „Fragile Matt“ die Bühne. Sie wollen gefühlvolle und fröhliche Musik mit mehrstimmigem Gesang bieten, umrahmt von fetzigen irischen und schottischen Klängen.
Zum Abschluss des Freitagabends geht’s nochmal hoch her. Denn dann haben die „Violons Barbares“, ein quirliges Trio aus Frankreich, ihren Auftritt angekündigt: Zwei außergewöhnliche Geigen und ein Perkussionist, die den musikalischen Bogen schlagen zwischen Orient und Okzident. Gemixt werden die vornehmlich aus Zentralasien und dem Balkan stammenden traditionellen Vorgaben mit modernen Rockarrangements. „Die Violons Barbares sehen wild aus und so spielen sie auch, natürlich nicht unmelodiös“, macht Lilo Dannert schon mal neugierig auf dieses ungewöhnliche Trio, das unter anderem mit einer so genannten Pferdegeige - einem Kasten mit einem Stock und einer Saite - aufspielen wird.
Die Wittener Folk-Expertin hat die Franzosen vor drei Jahren im thüringischen Rudolstadt bei einem der weltweit größten Tanz- und Folkfestivals erlebt und war sofort begeistert. „Wir haben dann mehrere Anläufe genommen, das Trio nach Witten zu holen. Schön, dass es jetzt endlich geklappt hat“, freut sich Lilo Dannert.
Am Samstag, 14. September, geht das Festival dann ab 16.30 Uhr mit „An Erminig“ weiter, die sowohl mit traditionellen Melodien, als auch mit Eigenkompositionen auf der Basis der bretonischen Musik aufwarten. Im Anschluß gibt Akkustik-Gitarist Sammy Vomá?ka seine langjährige Erfahrung als Entertainer in Sachen Fingerpicking, Ragtime, Blues und Jazz zum Besten. Mal mit, mal ohne Gesang.
Danach bringen „Earthloop“ beim Auftritt ihre Erfahrungen aus verschiedenen Musikstilen ein, interpretieren aber auch Klassiker neu. Und zum Abschluss lässt das Royal Street Orchestra (RSO) orientalische Tonkunst mit westlich geprägter Klubmusik verschmelzen. Die RSO-Klänge gelten als sehr tanzbar. Festivalbesucher sollten sich also schon mal warm swingen.
Karten für das 5. Witten-Folk-Festival am 13. und 14. September im Innenhof von Haus Witten, Ruhrstraße 86, kosten im Vorverkauf (zuzüglich Gebühren) 15 Euro für einen Tag, 28 Euro für beide Tage. An der Abendkasse kosten sie dann 17 bzw. 30 Euro.
Es ist einer der schönsten Flecken in der Region, was alle Ruhrtalradweg-Fahrer bestätigen werden. Wie in den vergangenen vier Jahren wurde zum Auftakt der Freiluft-Saison auf den Wiesen an der Ruhrfähre feine keltisch inspirierte Musik geboten, bei freiem Eintritt und mit Bewirtung durch den Betreiber der Radler-Raststätte, die „Wabe“. Nach Pog Mo Thoin, der Ceili Family, Celtic Voyager undCrash And O standen nun Celtic 4 Friends auf dem Programm, die eine vielseitige transatlantische Mischung boten.
Jörg Gleba, Kevin Sheahan und Thomas Hecking vertraten die irische Seite, während Guntmar Feuerstein mit seiner Mandoline Amerika und den Bluegrass einbrachte. Diese Kombination von Leuten aus unterschiedlichen Bands (The Stokes, Deirin De, L. Bow Grease) kam gut an.
Zwar begann pünktlich mit dem ersten Set ein Regenschauer, aber Zuhörerschaft und Band waren kleidungstechnisch entsprechend ausgerüstet. Die benutzte Anlage war eher für Innenräume ausgelegt, was zwei Vorteile hatte: man konnte sich unterhalten, ohne übertönt zu werden, und das Publikum rückte weiter zur kleinen Bühne vor. Man stand den sitzenden Musikern auf Augenhöhe gegenüber. Eben eine echte, familiäre Folk-Veranstaltung.
Kevin Sheahan brachte mit seiner markanten Stimme Songs aus dem Repertoire der Stokes. Banjo und Akkordeon glänzten mit einigen Reels; Soldier’s Joy etwa ist auf beiden Seiten des Atlantik bekannt. Erstaunlich, wie gut sich ein Akkordeon oder auch ein Löffel-Solo in eine Bluegrass-Nummer integrieren lässt. Gast Murat sorgte mit der Slide-Gitarre für einen bluesigen Touch. Wunderschön „No Ash Will Burn“, ein Song aus Virginia, den der Bochumer Feuerstein vom schottischen Sänger Paul McKenna lernte. Die vier gestandenen Musiker zeigten nebenbei, dass man auch aus Allerwelts-Stücken wie Oh Susanna eine Menge Groove herausholen kann.
Der zweite Set konnte im Trockenen stattfinden, jedenfalls äußerlich. Wein, Guinness oder Kilkenny fanden einigen Absatz. „Solange die Füße nicht kälter sind als das Bier, ist alles OK“, meinte Guntmar Feuerstein dazu. In der Dämmerung wurden einige Fackeln und ein Feuer gegen die Kühle am Fluss entzündet. Letzte Zugabe war „Heute hier morgen dort“ – nicht so deutsch wie man denken könnte: Hannes Waders großer Hit wurde (natürlich mit englischem Text) von dem Schotten Alex Campbell geschrieben. So hing musikalisch alles irgendwie zusammen.
Ruhr Nachrichten. Voller Vorfreude hatten sich zahlreiche Besucher beim "Folk am Fluss" am Königlichen Schleusenwärterhaus eingefunden. Musik der grünen Insel boten die Organisatoren von Wittenfolk, ergänzt vom rustikal kulinarischen Angebot der Wabe.
Unter dem Motto ‚Draußen und Umsonst‘ erwarteten die Menschen am Freitag, 19. April, dank kräftiger Unterstützung durch Sponsoren die Jam-Formation ‚Celtic 4 Friends‘. In der Tat warteten viele ungeduldig nahezu eine Stunde, bis die Klangkonserven einem Geschehen auf der Bühne wichen.
Während die Grills auf Hochtouren brutzelten, das dunkle Bier reichlich in große Plastikbecher floss, zogen dunkle Wolken auf. Mancher verließ bereits maulend das Gelände, bevor es richtig los ging.
Doch hinter dem angekündigten frühen Beginn steckte Absicht: „Wenn wir sofort mit dem Programm anfingen, könnte die Gastronomie der Wabe keinen Umsatz machen“, erläuterte Lieselotte Dannert von Wittenfolk.
Während sich die Musiker noch im Gebäude warm spielten, erscholl draußen ein Ruf wie auf dem Wochenmarkt: „Nackensteaks!“ Erst eine Stunde später begrüßte Dannert das Publikum, erhielt einen großen Strauß Rosen, bevor die vier Musiker die Bühne betraten. Da wurden schon die ersten Regenschirme aufgespannt.
Die Band witzelte, dass „mit Currywurst und Schnitzel typisch irische Gerichte zu irischem Wetter und irischer Musik“ gereicht wurden. Lagerfeuer und Ölfackeln wurden aufgebaut, während die ersten Reels erklangen.
Kevin Sheahan, der einzige Ire, an der Gitarre, Jörg Gleba am Banjo, Thomas Hecking (Akkordeon) und Guntmar Feuerstein (Mandoline), in vielen Musikstilen zu Hause, hatten sich eigens für dieses Konzert zusammengefunden.
Eine Weile tanzten und schunkelten die Besucher unter ihren Kapuzen vor der Kulisse der Ruine Hardenstein und der Schwalbe zu den Klängen im Stil der Dubliners. Ein heftiger Guss unterbrach das Konzert. Die Menschen flüchteten in die Zelte, ließen Tische mit Speisen und Getränken zurück.
Aber dann ging es weiter: Einen echten Folk-Fan kann eben ein bisschen Nässe nicht schocken. Im September ist noch ein zweitägiges Festival im Hof von Haus Witten geplant.
Bericht aus den Ruhr Nachrichten von Martin Schreckenschläger
Ruhr Nachrichten. „Folk am Fluss“ geht am Freitag, 19. April, bereits in seine fünfte Runde. Das beliebte Open-Air-Konzert am Ruhrufer – in der Nähe des Königlichen Schleusenwärterhauses – bietet einmal mehr einen musikalischen Ohrenschmaus für alle Liebhaber der Folkmusik.
Zu Gast ist die bekannte Gruppe „Celtic 4 Friends“ mit purem und authentischen Irish Folk. Kevin Sheahan und Jörg Gleba präsentieren kernigen Gesang und quirliges Banjospiel.
Bandmitglied Thomas Hecking ist ein Grenzgänger zwischen traditionellem Folk und avantgardistischen Installationen. Mit seinem ausgeprägten Sinn für Komik kann er alltäglichen Situationen den nötigen Schuss Wahnsinn verleihen.
Guntmar Feuerstein gilt als das Multitalent der Gruppe. Mühelos improvisiert er und stellt mit großer Spielfreude Verbindungen zwischen verschiedenen musikalischen Welten her.
„Folk am Fluss“ ist eine bewährte Kooperation zwischen Witten Folk und der Wabe. Letztere kümmert sich als Gastgeber um die Organisation und das leibliche Wohl. „Erfahrungsgemäß kommen rund 400 Leute zum Folk-Event“, so Wabe-Geschäftsführer Thomas Strauch.
„Bei Wind und Wetter sind die Folk-Fans uns bislang immer treu geblieben. Folk am Fluss ist unser Auftakt zur Draußen-Saison.“ Als Spezialität gibt es Irish Stew aus der eigenen Küche und natürlich süffiges Guiness und Kilkenny.
Zum Abschluss des Musikprogramms gibt es ein zünftiges Lagerfeuer. Die Mitarbeiter der Ruhrfähre legen extra Überstunden ein. Lieselotte Dannert, Vorsitzende von Witten Folk, will schließlich allen Gästen heimleuchten. Wer will, kann sich gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro eine weiße Papierlaterne leihen.
„Die kann man dann im nächsten Jahr wieder zurückgeben“, lacht Lieselotte Dannert.
Gefördert wird das Konzert durch die Sparkassen- und Bürgerstiftung. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Parkplätze gibt es entlang der Herbeder Straße.
Bericht aus den Ruhr Nachrichten von Barbara Zabka